Lichtimmissionen vermeiden – gezielte Lichtplanung mit DIALux evo 13.1

Licht ist mehr als nur Helligkeit. Es beeinflusst Dein Wohlbefinden, Deinen Schlaf und das ökologische Gleichgewicht. Richtig eingesetzt, sorgt es für Sicherheit und Orientierung. Doch fehlgeleitetes oder übermäßiges Licht – sogenanntes Störlicht, auch Lichtimmission genannt – kann störend wirken und Mensch, Tier sowie Natur beeinträchtigen.
DIAL hat gemeinsam mit Lichtplaner:innen aus der DIALux Community und Leuchtenherstellern konkrete Anforderungen an die Bewertung von Störlicht analysiert. Das Ergebnis: Mit DIALux evo 13.1 erhältst du leistungsstarke Werkzeuge, um Lichtimmissionen normgerecht zu analysieren und zu bewerten – einfach, präzise und kostenlos.
Rechtliche Grundlagen und Normen
DIALux evo 13.1 unterstützt dich bei der Bewertung nach internationalen und nationalen Normen, Vorschriften und Empfehlungen, darunter:
- EN 12464-2:2014
- CIE 150:2017
- ÖNorm O 1052:2022-10
- LAI 2012
- NSVV 2020
Diese Normen und Vorschriften definieren Umweltzonen, Geltungszeiten, Grenzwerte und Bewertungsmethoden, um die Lichtimmission objektiv und auf normativer Grundlage zu erfassen.
Ablauf der Störlichtbewertung in DIALux evo
1. Planung der Außenbeleuchtung
Starte mit der Planung deiner Außenbeleuchtungsanlage. Die Störlichtbewertung erfolgt nicht separat, sondern basiert auf deiner regulären Lichtplanung. Im Konstruktionsmodus unter dem Tool „Gelände“ legst du die normative Grundlage fest: Wähle die passende Norm oder Vorschriften, die Umweltzone und den Bewertungszeitraum – diese sind entscheidend für die Grenzwerte.

2. Platzierung der Bewertungsobjekte
Im Modus „Berechnungsobjekte“ aktivierst du das Tool „Störlichtobjekte“. Hier platzierst du Berechnungspunkte und -flächen an relevanten Positionen, z. B. an Fassaden oder kritischen Bereichen.
Verfügbare Größen:
- Berechnungsflächen:
- Vertikale Beleuchtungsstärke (EV)
- Blendungsbewertung (RG)
- Blendmaß (kS)
- Oberes Lichtstromverhältnis (RUF)
- Schleierleuchtdichte (LV)
- Leuchtdichte (Lb oder Ls)
- Berechnungspunkte:
- Vertikale Beleuchtungsstärke (EV)
- Blendungsbewertung (RG)
- Blendmaß (kS)
- Lichtstärke (I)
Hinweis: Manche Größen wie das RUF benötigen zusätzliche Eingaben (z. B. Reflexionsgrad, Sollbeleuchtungsstärke), die du aus der Szene oder dem Anwendungsprofil per Knopfdruck ableiten kannst.

3. Lichtszene und Leuchtenzuweisung
Erstelle eine Störlicht Lichtszene über die Checkliste. Wähle alle Leuchten aus, die an der Bewertung teilnehmen sollen – in der Regel alle Außenleuchten. Änderungen kannst du wie gewohnt im Lichtszenentool vornehmen.

4. Berechnung
Starte die Berechnung deiner Störlicht Lichtszene. Alternativ kannst du alle Lichtszenen gemeinsam berechnen lassen. Die Berechnung erfolgt sehr schnell – auch bei größeren Projekten.

5. Bewertung der Ergebnisse
In der Ergebnisübersicht siehst du die Bewertungen der platzierten Objekte. DIALux evo bewertet die ermittelten Störlichtgrößen anhand der ausgewählten Norm, Umweltzone und Geltungszeit.
Wichtig:
- Es handelt sich um Maximalwerte, nicht um Sollwerte.
- Nicht-normrelevante Größen werden angezeigt, aber nicht bewertet.
- Mit den Pfeil-Buttons kannst du in der CAD-Ansicht durch Minimal- und Maximalwerte navigieren – sowohl in 2D als auch in 3D.
- Die Lichtstärkenanalyse zeigt dir die verursachenden Leuchten – rote Pfeile kennzeichnen Grenzwertüberschreitungen.


6. Dokumentation
Die Ergebnisse werden kompakt in einer Störlichtzusammenfassung dokumentiert – inklusive Grenzwerten. Auf Wunsch kannst du alle Berechnungsparameter der verwendeten Objekte zusätzlich ausgeben lassen.

Fazit
Mit DIALux evo 13.1 überprüfst du bestehende und neue Außenbeleuchtungsprojekte schnell, normgerecht und zuverlässig auf Störlicht. Du erhältst alle nötigen Werkzeuge zur transparenten Bewertung und normbasierten Dokumentation – und das in bewährter DIALux Qualität.
Wie du Lichtimmissionen mit DIALux evo 13 berechnest, erfährst du außerdem in unserem englischen Tutorial: How to calculate Obtrusive Light with DIALux evo 13.